Netzwerk-Trends

6 Prognosen für 2023

Die letzten zwei Jahre haben viele Unternehmen vor große Herausforderungen gestellt, die bis heute anhalten. Von Verzögerungen in der Lieferkette über die Digitalisierung und veränderte Kundennachfrage bis hin zur neuen Arbeitskultur mit Homeoffice oder mobilem Arbeiten. Unternehmen müssen umdenken. Eine zuverlässige IT einschließlich einer stabilen Netzwerkinfrastruktur stellt dafür die Basis dar. Wie geht es 2023 weiter? Gunter Thiel, Regional Manager Central Europe bei D-Link, hat sich zu einigen Netzwerktrends Gedanken gemacht.
 

Trend 1: PoE (Power over Ethernet)

PoE wird weiterhin in Firmen jeglicher Größe ein Thema sein. Die Technologie ermöglicht es, Strom und Daten über ein einziges Ethernet-Kabel zu übertragen. PoE bringt dadurch Vorteile für die gesamte Netzwerkumgebung.

  • Es müssen weniger Kabel verlegt werden, was sowohl die Planung und Installation erleichtert als auch die Kosten reduziert
  • Nutzer profitieren von einer intelligenten Stromverwaltung. PoE-Geräte werden zentral von einem Netzwerk-Switch mit Strom versorgt, überwacht und gesteuert

Auch im Homeoffice kann PoE eine Lösung sein, wenn der Arbeitsplatz zu wenig Steckdosen hergibt. Allerdings sollten in diesem Fall auch ein Switch und PoE-fähige Endgeräte vorhanden sein. Was Unternehmen jedoch betrifft, gehe ich davon aus, dass die nächste Entwicklung von PoE in Richtung einer vermehrten Stromverteilung über das Kabel sein wird.

 

Trend 2: Der Druck auf die Mikrochipindustrie wird weiter nachlassen

Probleme in der Mikrochip-Lieferkette bereiten der Technologiebranche seit 2021 ernsthafte Sorgen. Die mangelnde Verfügbarkeit von Chips beeinträchtigte Hersteller nicht nur in der Fähigkeit, aktuelle Produkte zu produzieren, sondern führte auch zu einer Verringerung der Kapazitäten für die Entwicklung neuer Produkte.
Doch die angespannte Lage aus den Vorjahren löst sich in der Branche allmählich auf. Vor allem, weil sich die Verfügbarkeiten verbessern und somit die Kosten für Chips sinken. Der Rückstau im Bereich Forschung und Entwicklung ist allerdings bis heute spürbar.

 

Trend 3: 5G, Wi-Fi 6 und Wi-Fi 7

5G hält nach und nach Einzug in Europa. Nichtsdestotrotz wird es noch einige Zeit dauern, bis der neue Standard neue Nutzererlebnisse ermöglicht, denn die notwendige Infrastruktur ist noch nicht flächendeckend vorhanden. Unabhängig davon ist die Nachfrage von Unternehmen wie auch Endverbrauchern nach höheren Geschwindigkeiten ungebrochen. Die wird in diesem Jahr mit der raschen Verbreitung von Wi-Fi 6 bedient werden, das schnelle und stabile WLAN-Verbindungen gewährleistet.
Wi-Fi 7 verspricht deutlich höhere Geschwindigkeiten. Wi-Fi 7-fähige Geräte greifen über MLO (Multi-Link Operation) gleichzeitig auf mehrere Funkbänder zurück. Das ermöglicht eine zuverlässigere Verbindung und schnellere Reaktionsfähigkeit – verglichen mit älteren Gerätegenerationen, die in der Regel ein Band für die Übertragung wählen und je nach Verfügbarkeit der Verbindung auf ein anderes wechseln. Allerdings sind wir davon noch ein ganzes Stück entfernt. Dennoch ist es sinnvoll, schon heute bestehende Systeme und Geräte zu aktualisieren, um für zukünftige Technologien gerüstet zu sein. Gerade vor dem Hintergrund, dass hybride Arbeitsmodelle weiter zunehmen und damit die Anforderungen an Konnektivität weiter steigen werden.

 

Trend 4: Wi-Fi Protected Access 3 & Sicherheit im Homeoffice

Mit der zunehmenden Verbreitung flexibler Arbeitsformen rückt auch das Thema Sicherheit weiter in den Vordergrund. Deshalb ist anzunehmen, dass sich die Einführung von Wi-Fi Protected Access 3 (WPA3) für die drahtlose Sicherheit beschleunigen wird, sowohl zuhause als auch in Büros.

Der Sicherheitsstandard WPA3 löst aktuell WPA2 ab und wird zum erweiterten Standard für die Sicherheit von drahtlosen Netzwerken von Unternehmen und Endnutzern werden. Allerdings stellt die Realität hinsichtlich sicherer Zugänge eine Herausforderung dar, da viele Haushalte immer noch ältere Router verwenden, die nicht in der Lage sind, neuere Sicherheitsprotokolle zu unterstützen.

Ich gehe davon aus, dass viele Unternehmen 2023 ihre bestehenden Sicherheitsmaßnahmen und -technologien verbessern werden, um die Anforderungen vor allem an die Arbeit im Homeoffice besser zu bewältigen. Dazu gehört auch,

  • klare Richtlinien und Protokolle einzuführen, um die Sicherheit aller mit dem Netzwerk verbundenen Geräte zu gewährleisten und ein entsprechendes Bewusstsein bei den Mitarbeitern dafür zu schaffen,
  • die Betriebssysteme der Geräte auf dem neuesten Stand zu halten,
  • sicherzustellen, dass die Homeoffice-Netzwerke auf den neuesten Technologien basieren und
  • einen geschützten Remote-Desktop-Zugang über Dongles oder VPNs zu gewährleisten.

 

Trend 5: Digitaler Wandel im Bildungsbereich

Bedingt durch die Pandemie haben Bildungseinrichtungen wie Schulen oder Universitäten einen großen Schritt Richtung digitales Klassenzimmer gemacht. Doch das Potenzial ist noch lange nicht ausgeschöpft.

So ist zu erwarten, dass sowohl private als auch öffentliche Einrichtungen auf Initiativen und Förderungen zurückgreifen werden, um vorhandene Lücken zu schließen und ein zuverlässiges, effektives digitales Erlebnis zu schaffen. Dafür müssen die Netzwerke an Schulen und Universitäten für neue Technologien gerüstet sein und die Konnektivitätsanforderungen von Schülern und Studierenden sowie Hochschulmitarbeitern und Lehrern erfüllen. Und die schulischen Anforderungen an ein WLAN sind hoch: Netzstabilität, Sicherheit und eine einfache Netzwerkverwaltung müssen gewährleistet sein. Nicht zuletzt aus datenschutzrechtlichen Gründen ist auch die Trennung von Schul- und Verwaltungs-WLAN essenziell: IT-Administratoren, Lehrer, Schüler und Gäste müssen unterschiedliche Zugangsrechte erhalten. Am Ende sollte die Lösung dabei aber immer noch bezahlbar sein.

Um diese Entwicklung zu unterstützen, haben Bund und Länder bereits 2019 den Digitalpakt Schule beschlossen. Damit Schulen mit zeitgemäßer technischer Ausstattung ausgerüstet werden können, werden bis 2024 6,5 Milliarden Euro bereitgestellt. Laut dem Bildungsministerium wurden bis zur ersten Jahreshälfte 2022 rund 3,1 Milliarden Euro beantragt, wovon erst 1,6 Milliarden Euro bei den Schulen ankamen. Daher gehe ich davon aus, dass sich 2023 hier noch Einiges bewegen wird.

 

Trend 6: IT-Schulungen im Gesundheitswesen

Die Pandemie hat auch die Digitalisierung im Gesundheitswesen in Europa und weltweit enorm beschleunigt. Es wurden Telemedizin, medizinische Apps und Plattformen eingeführt, um Patienten aus der Ferne zu versorgen. Eine Studie von Deloitte schätzt, dass die Pandemie die Digitalisierung des Gesundheitswesens um mindestens ein Jahrzehnt beschleunigt hat. Nahezu 65% der 1.800 Befragten gaben an, dass ihre Organisation den Einsatz digitaler Technologien erhöht hat. Weitere 64,3% sagen, dass ihre Organisation den Einsatz digitaler Technologien zur virtuellen Interaktion mit Patienten erhöht hat.

Nachdem die COVID-19-bedingten Krankenhauseinweisungen unter Kontrolle sind, stehen Krankenhäuser nun unter enormem Druck, um aufgeschobene Diagnose- und Behandlungsverfahren nachzuholen. Ich gehe davon aus, dass dies während des gesamten Jahres 2023 sicherlich noch anhalten wird. Krankenhäuser sind dabei auf ihre technologische Infrastruktur angewiesen – aber nicht nur das. Sie müssen auch dafür sorgen, dass ihre Mitarbeiter entsprechend geschult und ausgebildet sind, um die erforderliche Technik optimal nutzen zu können. Daher sollte die Schulung und Ausbildung der Mitarbeiter für die erforderliche Technik eine hohe Priorität haben.

Sie möchten mehr darüber erfahren, wie das WLAN in medizinische und soziale Einrichtungen kommt? Hier geht es zum Blogartikel.

 

D-Link Partner profitieren auch in 2023

Das Jahr 2023 knüpft unmittelbar an die Herausforderungen der letzten Jahre und Monate an. Unser erfahrenes Support Team sowie unser regional aufgestellter Vertrieb begleiten Kunden und Fachhändler auch in diesem Jahr von der ersten Anfrage über die theoretische oder Vor-Ort-Ausleuchtung bis hin zur Produktauswahl und Projektumsetzung. Über die Projektrealisierung hinaus bietet D-Link mit seinen D-Link Assist Austauschservices Hilfe für den Fall der Fälle oder über die Garantieverlängerung (LLW) für registrierte Business Produkte eine Absicherung für mindestens fünf Jahre über den gesetzlichen Anspruch hinaus. Netzwerk Support Services unterstützen zusätzlich bei Planung, Konfiguration und Installation.

D-Link stellt ein breites Service Portfolio für das Projektgeschäft bereit – wie den theoretischen WLAN-Ausleuchtungsservice, der bis zum 30. Juni 2023 kostenfrei zur Verfügung steht. Neu im Portfolio ist der WLAN-Validierungsservice. Hier wird ein bestehendes WLAN, unabhängig vom Hersteller, auf Tragfähigkeit geprüft. Dieser Service erfolgt vor Ort und wird bei einer Objektgröße von bis 10.000 qm zum Festpreis ausgeführt.

– Gerne beraten wir Sie telefonisch unter +49 (0)6196 77 99-500 oder per E-Mail.

 


Ein Beitrag von Gunter Thiel, Country Manager DACH und BeNeLux bei D-Link am 16.02.2023